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Ein Mann will nach oben

Jost von Mähren

Ein Mann will nach oben
Er war ehrgeizig und machtbewusst: Jost von Mähren. Und der Luxemburger schaffte es, am 1. Oktober 1410 zum römisch-deutschen König gewählt zu werden. Der neuen Würde konnte er sich aber nur dreieinhalb Monate freuen – am 18. Januar 1411 starb er unter ungeklärten Umständen.

Ob der Winter 1410/11 kalt war oder mild – die alten böhmischen Annalen schweigen hierüber. Außergewöhnlich war der Winter aber auf jeden Fall, starb doch am 18. Januar 1411 zu Brünn Jost (auch Jobst oder Jodok), Markgraf von Mähren und Brandenburg, römisch-deutscher König, Neffe Karls IV. und Vetter von dessen Söhnen Wenzel IV. und Sigismund von Luxemburg. Jost und die beiden Letztgenannten stritten um die Krone nicht nur verbal, sondern zugleich mit List und Tücke, auch mit militärischer Gewalt bei wechselnden Bündnissen. Daran hinderte sie auch die Tatsache nicht, dass alle aus einem Geschlecht stammten – dem der Luxemburger. Dieses stellte zwischen 1308 und 1437 drei Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, drei römisch-deutsche Könige, vier Träger der böhmischen Wenzels- und einen der ungarischen Stephanskrone und saß somit an den Schalthebeln der europäischen Politik.

Doch welch unterschiedliche Charaktere innerhalb dieses Hauses trafen hier aufeinander: Der eine, Wenzel IV., folgte seinem Vater im Jahr des Ausbruchs des Abendländischen Schismas (1378 –1417) unangefochten nach, wurde freilich 22 Jahre später von den Erzbischöfen von Mainz, Trier und Köln sowie dem Pfalzgrafen bei Rhein als „eyn unnüczer, versümelicher, unachtbarer entgleder und unwerdiger hanthaber des heiligen Romischen richs“ für abgesetzt erklärt. Ein außergewöhnlicher Fall. Auch wenn sich dem Machtverlust ein zehn Jahre dauerndes wittelsbachisches Herrschaftsintermezzo anschloss – anerkannt und überwunden hat Wenzel diese Schmach nie. Und es kränkte zudem die luxemburgische Familienehre. Wenzels Stiefbruder Sigismund musste auch kämpfen, gerade um die ungarische Krone, ein Projekt, dass schon sein Vater Karl IV. mit seiner weitausgreifenden dynastischen Heiratspolitik eingefädelt hatte. …

Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 08/2013.

Dr. Thomas Krzenck

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