Im Verlauf des Jahres 1979 hatte sich in Saudi-Arabien eine militante Untergrundbewegung geformt, die die Rückkehr zum „wahren Glauben“ notfalls auch gewaltsam herbeiführen wollte. Aus ihrer Sicht war die Herrscherfamilie der Saud vom Wahhabismus abgewichen, der Glaubensauslegung des einflussreichen sunnitischen Geistlichen Mohammed ibn Abd al-Wahhab. Die Untergrundbewegung stand unter Führung von Dschuhaiman al-Utaibi, eines ehemaligen Korporals der vorwiegend aus Stammeskräften rekrutierten Nationalgarde. Seine mehrere hundert Anhänger waren gut bewaffnet und trainiert, weil viele reiche Saudis die Bewegung in der Überzeugung unterstützten, damit eine gottgefällige Tat zu vollbringen.
Al-Utaibi berief sich auf die Traditionen seiner Vorfahren, die in den Ikhwan-Milizen des Staatsgründers Abd al-Asis ibn Saud (1880 –1953) gedient hatten. Diese Glaubenskrieger hatten Ibn Saud zwar seine Eroberungen ermöglicht, ihr Fanatismus widersprach aber zunehmend der „Staatsräson“, so dass der Herrscher sie 1929 militärisch zerschlug. Ihr Kampfgeist war jedoch ungebrochen…
Autor: Prof. Dr. Henner Fürtig
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 11/2019