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Die Sprache der Machete

Völkermord in Ruanda

Die Sprache der Machete
Innerhalb von drei Monaten ermordeten 1994 in Ruanda Angehörige der Hutu rund 800 000 Landsleute. Die Opfer gehörten überwiegend der Minderheit der Tutsi an. Zwar waren die Massaker offenbar vorbereitet, warum die Gewalt aber solche Dimensionen annahm, ist bis heute ungeklärt.

Am 6. April 1994 wurde das Flugzeug des ruandischen Präsidenten Juvénal Habyarimana beim Landeanflug auf die Hauptstadt Kigali zum Absturz gebracht. Die Hintergründe konnten nie ganz geklärt werden, nach jüngsten Untersuchungen haben Regierungstruppen oder jedenfalls Angehörige der Volksgruppe der Hutu das Flugzeug mit Boden-Luft-Raketen beschossen. Seinerzeit aber wurde die Volksgruppe der Tutsi für den Abschuss verantwortlich gemacht.

Umgehend griffen Angehörige der Hutu zu den Waffen und ermordeten massenhaft Tutsi – Männer, Frauen und Kinder. Innerhalb von drei Monaten fielen bis zu 800 000 Menschen, rund zehn Prozent der Bevölkerung, den Bluttaten zum Opfer. Unter den Ermordeten gab es auch zahlreiche als Verräter denunzierte Hutu. Das Morden war durch Namenslisten, die Verteilung von Waffen, vornehmlich Macheten, und die Aufstellung von Milizen vorbereitet worden. Gegen die Tutsi gerichtete Schriften wurden verbreitet, und während der Massaker stachelte der Sender „Radio Télévision Libre des Mille Collines“ zu weiteren und brutaleren Taten an, indem er Tutsi und deren Sympathisanten mit Ungeziefer verglich, Orte bezeichnete, in denen Tutsi lebten, Namen nannte und nahelegte, auch Frauen und Kinder nicht zu schonen. Die im Land stationierten Truppen der Vereinten Nationen (UN) blieben passiv; zunächst reduzierten die UN sogar ihre Präsenz und beschränkten sich darauf, Europäer auszufliegen und die eigenen Einrichtungen zu schützen. Erst das Vordringen der von Tutsi gebildeten Ruandischen Patriotischen Front (RPF) unter Paul Kagame beendete Mitte Juni 1994 das Morden. Drei Millionen Hutu flohen nach Tansania und Zaire. …

Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 04/2014.

Prof. Dr. Winfried Speitkamp

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