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Die Schüsse von Dallas

Attentat auf John F. Kennedy

Die Schüsse von Dallas
22. November 1963: Durch die Ermordung des US-Präsidenten John F. Kennedy wurde eine selbstbewusste Nation, die noch alles für möglich hielt, jäh aus ihren Träumen gerissen. Das Fernsehen berichtete – erstmals in Echtzeit – über die unfassbaren Ereignisse.

Für die meisten erwachsenen Amerikaner – jene ab etwa 30 Jahren – brachte der 22. November 1963 ein Déjà-vu-Erlebnis. Abermals war es ein in weiten Teilen des Landes strahlend-schöner Spätherbsttag, abermals wurde um die Mittagszeit das Radioprogramm unterbrochen, um über ein zunächst unfassbares Geschehen zu berichten. Wie beim letzten nationalen Trauma, dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor mehr als 20 Jahre zuvor, würde sich jeder US-Bürger für den Rest seines Lebens daran erinnern, wo er oder sie sich gerade befanden, als das erste „News Bulletin“ verkündet wurde: „Dallas, Texas. Auf die Wagenkolonne von Präsident Kennedy sind drei Schüsse abgegeben worden.“

Doch während man an jenem unvergessenen 7. Dezember 1941 in einer Zeit höchster Spannung gelebt und den Eintritt der USA in den bereits seit mehr als zwei Jahren tobenden Weltkrieg fast täglich erwartet hatte, trafen die Berichte aus der texanischen Metropole am 22. November 1963 die Nation völlig unvorbereitet. Es herrschte zwar Kalter Krieg, doch die schlimmste Krise hatte man ein Jahr zuvor, im Oktober 1962, auch dank des staatsmännischen Geschicks von Präsident John F. Kennedy unversehrt überstanden. Der Präsident war angesichts der die USA substantiell bedrohenden Stationierung sowjetischer nuklearer Mittelstreckenraketen auf Kuba einen besonnenen Mittelweg gegangen, war nicht dem Rat seiner Generalstabschefs gefolgt, einen massiven (zweifellos einen dritten Weltkrieg auslösenden) Militärschlag zu befehlen, sondern hatte eine „Quarantäne“ verhängt, die letztlich zu einer friedlichen Beilegung der Krise führte.

Mehr noch, erst fünf Monate vor seinem Besuch in Dallas hatte der Präsident in seiner Rede vor der American University in Washington die Sowjets entdämonisiert, die Möglichkeit friedlicher Koexistenz und Kooperation angedeutet (die Rede war – damals ungeheuerlich – von russischen Tageszeitungen unzensiert verbreitet worden). Und am 5. August hatten die Supermächte sich darauf geeinigt, Atomtests nur noch unterirdisch durchzuführen – der Kalte Krieg begann seinen tödlichen Eishauch zu verlieren. …

Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 11/2013.

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