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Die grell geschminkte Sachlichkeit

Die Neue Frau

Die grell geschminkte Sachlichkeit
Das 19. Jahrhundert stand unter der Vorherrschaft der Männer. Nicht nur politisch, besonders innerhalb der Ehe hatten sie das Sagen. Vor allem der Erste Weltkrieg brachte dann die altbekannten Rollenbilder ins Wanken.

“Er ist die Sonn’, sie ist der Mond.“ Mit diesem Bild umschrieb man bis ins 19. Jahrhundert den Gegensatz zwischen den Geschlechtern, denen unterschiedliche Arbeitsbereiche und Zuständigkeiten zugewiesen wurden. Das Wirken in der Öffentlichkeit, Karriere und Geldverdienen waren die Domänen der Männer. Umgekehrt galt: Die Frau ist schutzbedürftig und blickt zum Mann empor. Gegen dieses Frauenbild er‧hoben seit der Mitte des 19. Jahrhunderts Frauenbewegungen in ganz Europa ihre Stimmen und forderten die rechtliche Gleichstellung der Frau.

Um die Jahrhundertwende begann sich das Frauenbild zu verän‧dern. Während die Boheme schon zuvor einem abweichenden Lebensstil gefrönt hatte, trug nun auch die bürgerliche Frau Hosen, allerdings nur zu informellen Anlässen. Die schleichende Übernahme männlicher Kleidungs-stücke bereitete den Boden für die „Verwechslungsspiele“ der 20er Jahre.

Erschüttert wurde die bürgerliche Welt durch den Weltkrieg. Die Erfahrung des technisierten Krieges und des Massensterbens im Stellungskrieg, die physische Verstümmelung und psychische Traumatisierung in bis dahin nicht gekanntem Ausmaß zur Folge hatten, verunsicherte viele der – in Deutschland noch dazu als Besiegte – heimkehrenden Männer. Sie trafen auf Frauen, die jahrelang zu Hause „die Stellung gehalten“ und damit neues Selbstbewusstsein erworben hatten. Nicht zuletzt entlud sich überbordend der vier lange Jahre aufgestaute Triebverzicht – in dieser Zeit des Umbruchs schien alles möglich und alles erlaubt.

Es war eine Zeit des Wandels, in der Frauen mit Schlips und Zigarette im Hosenanzug durch die Straßen gingen. Das Knabenideal der Zeit verstärkte den Eindruck von Uniformität: Junge Frauen schnürten sich den Busen mit Bändern flach an den Brustkorb, das kurze Haar des Bubikopfs und der Hosenanzug gaben ihnen ein männliches Aussehen, sie rauchten in der Öffentlichkeit. Schriftsteller wie Joseph Roth und Robert Musil kommentierten mit Erstaunen die Neue Frau und fürchteten den Verlust weiblich-erotischer Anziehung. In Büros und Fabriken beobachtete man das Aufkommen von Einheitskleidung; vor allem konservative Zeitgenossen beklagten den Unisex. „Das Mädchen sieht aus wie ein Mann, der wie ein Mädchen aussieht“, wunderte man sich…

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Till Zimmermann

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sfor|za|to  〈Mus.; Abk.: sf; Zeichen: <, V〉 = sforzando

mo|no|phy|le|tisch  〈Adj.; Biol.〉 sich von einer einzigen Stammform, einem einzigen Ursprungsgebiet herleitend; Ggs polyphyletisch … mehr

Per|cus|si|o|nist  〈m. 16; Mus.〉 Schlagzeuger [<engl. percussion … mehr

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