Heroischer hätte das Ende dieses Mannes nicht sein können – zumindest der Überlieferung zufolge. Wo immer vom Rittertum die Rede ist, wird diese Geschichte erzählt. Sie erscheint vielen geradezu als ein Sinnbild dafür, was das europäische Rittertum in seinem Kern gewesen ist: etwas, das nicht nach dem praktischen Zweck einer Sache fragt, sondern etwas, das Haltung und Ehre als wichtiger ansieht als die Sache selbst. Noch in unserem „postheroischen Zeitalter“ (Herfried Münkler) lässt einen die Geschichte nicht kalt.
Am späten Nachmittag des 26. August 1346 trafen Franzosen und Engländer bei dem 17 Kilometer nördlich des Städtchens Abbeville (im heutigen Département Somme) gelegenen Weiler Crécy-en-Ponthieu aufeinander. Es entbrannte eine der bedeutendsten Schlachten des Hundertjährigen Kriegs. Bei einsetzendem Regen griff die französische Reiterei an. Wie später bei Poitiers (1356) oder Azincourt (1415) gerieten die Franzosen sofort unter starken Beschuss durch die berüchtigten englischen Langbogen. Der Angriff wurde so zum Stehen gebracht. Die gesamte Schlacht endete für die Franzosen in einem absoluten Desaster: 1542 französische Ritter fielen – darunter der Bruder des französischen Königs, Karl von Alençon, der Herzog von Lothringen und der Graf von Flandern. In der Schlacht ums Leben kam aber auch König Johann von Böhmen aus dem Haus Luxemburg, ein Parteigänger des französischen Königs…
Autor: Prof. Dr. Jörg Schwarz
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 05/2019