Es hat am Ende ein halbes Jahr gedauert und eines erheblichen Aufwandes an Expertenverstand bedurft, um das Knäuel des Ereignisablaufs zu entwirren. Ein einziges Detail stand allerdings von vornherein fest: der Zeitpunkt, an dem das Desaster seinen Anfang nahm. Es war Mittwoch, der 28. März 1979, exakt 36 Sekunden nach vier Uhr in der Frühe, als im Block II des Kernkraftwerks Three Mile Island im US-Bundesstaat Pennsylvania mehrere Wasserpumpen gleichzeitig ausfielen.
Was folgte, war eine Verkettung technischer Pannen und Missverständnisse der Bedienungsmannschaft, mit denen in dieser Kombination bis dahin kein Zuständiger gerechnet hatte und die in der Summe dazu führten, dass sich der Reaktorkern bis knapp unterhalb des Schmelzpunkts erhitzte und irreparablen Schaden nahm. Zwar kam es nicht zur kompletten Kernschmelze und wurden nur minimale Mengen an Radioaktivität in die Umgebung freigesetzt, so dass nach dem Urteil einer von Präsident Jimmy Carter eingesetzten Kommission Anwohner nicht ernsthaft gefährdet waren. Gleichwohl sprach die Kommission, die Ende Oktober 1979 ihren Bericht vorlegte, vom bis dahin „schlimmsten Unfall in der Geschichte der friedlichen Atomnutzung“…
Autor: Dr. Winfried Dolderer
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