Moses Maimonides gilt als der letzte große Repräsentant des sogenannten goldenen Zeitalters der Juden von Al-Andalus, dem von Muslimen beherrschten Teil der Iberischen Halbinsel. Die im islamischen Kulturraum lebenden Juden standen grundsätzlich unter Rechtsschutz. Daher waren ihre Lebensumstände im Vergleich zu ihren Glaubensgeschwistern im lateinisch beherrschten Europa weitaus besser und boten ihnen breitere Möglichkeiten kultureller Teilhabe und Gestaltung. Dennoch entspringt das Bild eines „goldenen Zeitalters“ in erster Linie romantisierenden Vorstellungen, wie sie während der jüdischen Emanzipation im 19. Jahrhundert gepflegt wurden – der Rückgriff auf diese vermeintlich sorgenfreie Zeit diente gewissermaßen als Gegenentwurf zu den bestehenden, für die Juden sehr schwierigen gesellschafts- und kulturpolitischen Verhältnissen. …
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