Am 4. Februar 2013 konnten die Archäologen der Universität Leicester die Sensation endlich bestätigen: Die einige Monate zuvor auf einem städtischen Parkplatz gefundenen Gebeine erwiesen sich tat‧sächlich als die des berühmt-berüchtigten Königs Richard III. DNA-Proben hatten letzte Zweifel beseitigt – sie stimmten mit jenen überein, die von einem Nachfahren des letzten Plantagenet-Herrschers genommen wurden. Mit solchen Testverfahren hat die Universität der mittelenglischen Stadt Erfahrung: Immerhin wurde dort 1984 der „genetische Fingerabdruck“ entdeckt. Der Fund und die eindeutige Identifizierung der sterblichen Überreste des wohl umstrittensten Königs der englischen Geschichte stellten fraglos auch einen PR-Erfolg für die Universität dar.
Sicher war auch Glück dabei, dass man nach der Auswertung historischer Schriftquellen und Karten schließlich genau an der richtigen Stelle grub. Und: Hätte man das Skelett erst in einigen Jahrzehnten gefunden, hätte es möglicherweise niemanden mehr gegeben, mit dem ein DNA-Abgleich möglich gewesen wäre. Doch reiner Zufall war der Fund sicher nicht. Unter Federführung von Philippa Langley, einer Drehbuchautorin mit ausgeprägter Passion für den letzten Plantagenet, hatte die 1924 gegründete „Richard III Society“ gemeinsam mit Archäologen der Universität Leicester die Suche nach den Überresten Richards vorangetrieben. Die Vermutung der Projekt-Verantwortlichen, dass die Leiche des Königs nach der Schlacht von Bosworth 1485 im Franziskanerkloster des nahegelegenen Leicester bestattet wurde und die sterb‧lichen Überreste dort auch verblieben, erwies sich als richtig. Es gab durchaus andere Theorien; so besagte etwa eine örtliche Überlieferung, dass die Knochen des Königs später in den Fluss Soar geworfen worden seien…
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 06/2016.
Prof. Dr. André Krischer