Cola di Rienzo (um 1313 −1354) stieg in Rom aus einfachen Verhältnissen zum einflussreichen Politiker auf. 1347 stürzte er die adlige Senatsherrschaft und versuchte, als selbsternannter Tribun eine volksnahe, an alte römische Traditionen anknüpfende Herrschaft zu errichten.
Als sich am Morgen des 8. Oktober 1354 eine aufgebrachte Menge unter dem Ruf „Es lebe das Volk“ auf den Weg zum römischen Kapitol begab, war das der Auftakt zum letzten Akt im Leben eines Mannes, dessen Geschichte späteren Generationen als Vorlage für Romane und Opern dienen sollte. Vor dem Senatorenpalast angekommen, verlangten die wütenden Römer nach dem Blut desjenigen, der versprochen hatte, ihrer Stadt die vergangene antike Größe wiederzugeben. Wer war dieser Mann, und was war sein Vergehen?
Der spätere Ruhm und die Fülle der Ämter, die Cola di Rienzo erringen sollte, waren schwerlich vorauszuahnen, als er um das Jahr 1313 als Sohn eines Gastwirts und einer Wäscherin in der Rione della Regola, einem der 13 mittelalterlichen römischen Stadtbezirke, geboren wurde. Seine Heimatstadt hatte zu dieser Zeit viel von ihrem einstigen Glanz als caput mundi, als Hauptstadt der Welt, eingebüßt. Von den über einer Million Einwohnern, die in der Zeit des Kaisers Augustus im Stadtgebiet gelebt hatten, waren Mitte des 14. Jahrhunderts nur noch etwa 30 000 übriggeblieben. Weite Teile des Stadtgebiets waren entvölkert und wurden landwirtschaftlich genutzt. Monumente wie der Circus Maximus oder die Bauten des Forums verfielen…
Autor: Carsten Felker
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