Die Errichtung einer Diktatur ist in der Geschichte nur selten das Ergebnis einer Momentaufnahme. Der Entschluss, die demokratische Ordnung der ersten österreichischen Republik zu stürzen, war die Folge von tiefsitzenden Revolutionsängsten, antidemokratischen Ressentiments und dem Bestreben, die sozialen Kosten der Weltwirtschaftskrise anderen aufzubürden. Innerhalb der konservativen Eliten begann sich seit der zweiten Hälfte der 1920er Jahre ein autoritärer Konsens abzuzeichnen. Die Parlamentswahlen 1930 verstärkten diesen Trend weiter, als die Sozialdemokratie zur stärksten Fraktion aufstieg.
Währenddessen verschlechterten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen massiv. Zur Weltwirtschaftskrise gesellte sich eine heimische Bankenkrise, der Staat stand am Rande des finanziellen Kollapses. Der letzte entscheidende Faktor war der Aufstieg der österreichischen NSDAP. Diese hatte bei den Nationalratswahlen 1930 den Einzug ins Parlament zwar noch knapp verpasst, dennoch war ihr Stern eindeutig im Steigen begriffen. …
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