Der 3. Oktober 1993 begann in Somalia mit Sonnenschein. Während in Deutschland der Jahrestag der Einheit gefeiert wurde, bereiteten sich die amerikanischen Rekruten auf ihrer Basis zwischen der Hauptstadt Mogadischu und dem Indischen Ozean auf einen ruhigen Tag vor. „Sonntag war unser Ruhetag“, erinnerte sich später Mike Kurth, der als Funker für die Kommunikation der „Task Force Ranger“ zuständig war. Kurth und seine Kameraden waren zu diesem Zeitpunkt seit etwas mehr als einem Monat im Land. „Wir hatten in der Zeit einige Erfolge erzielt, aber unser letzter Einsatz lag schon einige Zeit zurück“, so Kurth. „Je länger der Abstand zwischen zwei Einsätzen war, desto nervöser wurden wir alle.“
Am 3. Oktober aber war von Nervosität nicht viel zu spüren. Den Vormittag verbrachte Kurth auf dem Volleyballfeld. Gegen Mittag musste er seinem Kameraden Sergeant James Joyce versprechen, ihm später am Tag einen Haarschnitt zu verpassen: „Ich war einer der wenigen in der Bravo-Einheit, denen man das zutraute.“ Es war 14.30 Uhr, als Kurth bemerkte, dass der Tag vermutlich anders als geplant verlaufen würde. „Wir sahen, wie alle wichtigen Leute im Führungszentrum verschwanden.“ Eine Viertelstunde später ertönte der Befehl zum Einsatz – einem Einsatz, der als eine der traumatischsten Niederlagen der US-Armee in die Geschichte eingehen, Bücher füllen und einen Oscar-prämierten Spielfilm hervorbringen sollte: „Black Hawk Down“. Es war ein Einsatz, an dessen Ende Kurths Kamerad Joyce, 17 weitere US-Soldaten und ein pakistanischer Blauhelm-Soldat tot waren – ebenso wie Hunderte, vielleicht sogar 1000 Somalis…