Die Bemühungen, Texte aus der Bibel ins Deutsche zu übersetzen, sind so alt wie die ältesten Schriftzeugnisse unserer Sprache. Seit den althochdeutschen Paternostern (8. Jahrhundert) und dem Evangeliengedicht des altsächsischen „Heliand“ (9. Jahrhundert) gibt es eine ununterbrochene Kette kleinerer und größerer Übertragungen. Luthers Bibelübersetzung ist in diesem Kontext die Krönung einer langen Tradition – und nicht etwa eine unvorbereitete Revolution.
Im 14. Jahrhundert, einer gesellschaftlichen und religiösen Umbruchzeit, wurde in vielen Volkssprachen daran gearbeitet, die Bibel dem Verständnis der nicht lateinisch gebildeten Laien zugänglich zu machen. Noch etwas früher als die englische Übersetzung von John Wyclif, die tschechische von Jan Hus oder die niederländische des „Bijbelvertalers van 1360“ entstand das bis zu Luther umfassendste deutsche Projekt: Um 1330 erarbeitete der sogenannte Österreichische Bibelübersetzer eine kommentierte deutsche Fassung einiger Bücher des Alten Testaments, des Psalters und der Evangelien – ausführlich, detailliert und in sehr gut fasslichem, sprachlich elegantem Deutsch…
Autor: Prof. Dr. Martin Schubert
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 12/2018.