Wohl kaum eine Persönlichkeit des 18. Jahrhunderts wurde so einseitig rezipiert wie Giacomo Casanova (1725 – 1798). Noch 200 Jahre nach der Veröffentlichung seiner Lebenserinnerungen, der „Histoire de ma vie“, gilt er als skrupelloser Verführer, ausschweifender Libertin und ruheloser Abenteurer. Nur wenig Beachtung hat bisher sein Interesse für die Wissenschaften gefunden.
Eine Zweiteilung von rationaler Analyse und der durch Erfahrungen gewonnenen Erkenntnis lag Casanova fern, denn Wissen(schaft) bedeutete für ihn ein großes Misstrauen gegenüber jedem System und ein stetes Überdenken von angeblich sicheren Erkenntnissen. Zu dieser Haltung fühlte er sich bereits früh durch den bekannten Dichter Giorgio Baffo ermuntert: „Verliere nicht den Mut, bilde dir stets dein eigenes Urteil und lasse die anderen ruhig lachen.“…
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