Jüdisches Leben war in der langen Geschichte jüdischer Existenz in Deutschland stets begleitet von latenten und manifesten antijüdischen Ressentiments. Verfolgungswellen, Gewaltexzesse und christlicher Antijudaismus – von der Antike über das Mittelalter bis in die frühe Neuzeit war das Verhältnis zwischen Juden und der sie umgebenden Umwelt spannungsgeladen. Daran änderte auch die allmähliche rechtliche Eingliederung nichts. Sowohl vor als auch nach der Emanzipation wurde die jüdische Geschichte von den Juden daher als Leidensgeschichte gedeutet. Dennoch markierte die Emanzipation und was ihr folgte einen Bedeutungswandel der überbrachten Judenfeindschaft.
Bis zur Emanzipation bildeten die Juden eine abgesonderte Gruppe. Ihr Leben war in erster Linie von den normativen Grundsätzen des Judentums bestimmt. Als Minderheit mit besonderem rechtlichem Status, in der Regel außerhalb der christlichen Gesellschaft lebend, folgten sie eigenen religiösen, kulturellen, sozialen und rechtlichen Regeln. Sie wurden als Fremde empfunden, galten der christlichen Gesellschaft als separate nationale Gemeinschaft, und sie empfanden sich selbst als Volk im Exil. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 12/2013.
Dr. Cornelia Hecht