Das 19. Jahrhundert stand in vielen Ländern ganz im Zeichen der Industrialisierung. Fabriken schossen aus dem Boden, Wirtschaftswachstum und neue Infrastrukturen prägten die Entwicklung. Doch das war nur die eine Seite der Medaille: Auf der anderen Seite hausten die arbeitsuchenden Heerscharen, die es vom Land in die Städte gezogen hatte, oft in erbärmlichen Quartieren, schufteten ohne Arbeitsschutz, gesundheitliche oder soziale Absicherung.
Seit den 1830er Jahren setzte man sich in England, dem Vorreiter der Industrialisierung, zunehmend in Romanen, Zeitschriften- und Zeitungsartikeln mit den sozialen Problemen auseinander; „die Armen“ gerieten in den Fokus. So mancher Bürger fühlte sich von Schmutz, Unmoral, Kriminalität, gar Revolution bedroht, doch es formierte sich auch eine Phalanx von Philanthropen, die das Elend nicht einfach hinnehmen wollte. Maler und Zeichner setzten nun die Armen ins Bild, dazu die kleinen Handwerker oder Händlerinnen. Den Reportagen des englischen Journalisten und Sozialreformers Henry Mayhew über Arbeit und Armut des Londoner Straßenvolks, von 1850 an erschienen, waren Illustrationen von Straßenverkäuferinnen oder Rattenfängern beigegeben…
Autorin: Dr. Heike Talkenberger
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 10/2018.