Auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern spannt die Ausstellung den Bogen von den antiken Ursprüngen der Amazonen bis zur modernen Rezeptionsgeschichte. Gräberfunde aus den Weiten der Steppe zwischen Osteuropa und Sibirien zeugen von bewaffneten Frauen, die es offensichtlich nicht nur im Mythos gegeben hat. Zu den bedeutendsten Funden in diesem Kontext gehört die Doppelbestattung eines Kriegers und einer Kriegerin aus Ak-Alacha im Altai-Gebirge. Beide wurden in der Paraderüstung von Reiterkriegern beigesetzt. Dabei war auch die Frau mit eiserner Streitaxt, Dolch und Köcher mit Pfeilen und Bogen ausgestattet.
Gleichzeitig erzählen in der Ausstellung prachtvolle griechische Vasenmalereien von der Faszination, die das Sujet der Reiterkriegerinnen auf das griechische Publikum ausgeübt hat. Auch etruskische und römische Kunstwerke, die sich mit dem Thema befassen, sind in der Ausstellung zu sehen. Werke von Künstlern des 18. und 19. Jahrhunderts sowie zeitgenössische Arbeiten runden die Schau ab. Zu den Leihgebern zählen Museen aus Europa und Mittelasien. Viele Exponate waren bislang nur selten oder nie ausgestellt. Im Begleitbuch (Edition Minerva, München) wird das kulturhistorische Phänomen „Amazonen“ aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet.
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Redaktion