Im Frühjahr 1993 ging die Treuhand auf Tour. In einem mit modernster Unterhaltungstechnik hochgerüsteten Doppeldecker-Bus startete die hochumstrittene Organisation eine neue Marketing-Kampagne, dieses Mal exklusiv im Westen der Republik. Als „großer weißer Botschafter“ sollte das wuchtige Gefährt in den kommenden Wochen 22 westdeutsche Großstädte ansteuern und dort über den ebenso turbulenten wie umkämpften Wirtschaftsumbau im Osten informieren.
Nach dem Start in Bochum führte der Weg in alle westdeutschen Landeshauptstädte, aber auch in andere Zentren wie Essen, Kassel, Frankfurt am Main oder Mannheim. Man wollte auf diese Weise insbesondere auch mit den „Entscheidungsträgern“ im Westen ins Gespräch kommen, um für die Treuhand und vor allem für ihre noch nicht privatisierten Unternehmen zu werben. Diese hatten nämlich gerade abermals schwer zu kämpfen: Nach dem Ende der Sowjetunion waren 1992 auch die angestammten „Ostmärkte“ in Osteuropa massiv eingebrochen, weshalb die Treuhand im Westen händeringend nach neuen Kunden und möglichen Investoren für ihre Betriebe Ausschau hielt…
Autor: Dr. Marcus Böick
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