Die Frage, wer „die“ Sachsen sind, ist nicht so einfach zu beantworten. Denn es gibt sehr verschiedene Sachsen: Menschen, die aus Dresden oder Leipzig stammen, beispielsweise, oder Siebenbürger Sachsen, deren Heimat in Rumänien liegt, und dann sind da noch die Angelsachsen oder die Niedersachsen. Oder die „Saksalainen“: So nennt man in der finnischen Sprache die Deutschen. Man müsste also erst einmal nachfragen: Welche Sachsen meinen Sie denn? Und diese verwirrende Vielfalt ist keineswegs nur ein modernes Phänomen. Verschiedene Sachsen gab es auch schon im 1. Jahrtausend. Die bekanntesten sind sicher die „alten“ Sachsen, gegen deren Nachfahren Karl der Große im 8. Jahrhundert im heutigen Norddeutschland seine legendären „Sachsenkriege“ führte. Damals sprach man aber noch nicht von Sachsen, sondern von „Saxones“. Das ist der lateinische Name, aus dem später der deutsche Begriff „Sachsen“ wurde.
Die früheste Nennung von „Saxones“ stammt möglicherweise aus dem 2. Jahrhundert. Ptolemäus, ein im römischen Ägypten lebender Gelehrter, schrieb damals eine Art geographisches Handbuch. Sein auf Griechisch verfasster Originaltext ist nicht erhalten, nur eine rund 1100 Jahre später entstandene Abschrift in Latein. Darin liest man unter anderem von einer kleinen Bevölkerungsgruppe mit dem Namen „Saxones“, die nach heutigen Begriffen irgendwo im südlichen Schleswig-Holstein gelebt haben müsste. Ob Ptolemäus selbst tatsächlich „Saxones“ geschrieben hatte, ist allerdings umstritten: Einige Forscher sind überzeugt, dass sich Übersetzer und Kopisten seiner Schrift mehrfach verschrieben haben und im Text des Ptolemäus ursprünglich noch „Aviones“ (ein anderes Volk) stand. In den Quellen des 3. Jahrhunderts tauchen allerdings weder die einen noch die anderen wieder auf…
Autorin: Dr. Babette Ludowici
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 04/2019