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Weg von den alten Autoritäten

Meilensteine der Renaissance

Weg von den alten Autoritäten
Die Renaissance stellte eine Rückbesinnung auf die Leistungen der griechischen und römischen Kultur dar. Auf dem Gebiet der Medizin begann zugleich eine kritische Auseinandersetzung mit den Lehren der antiken Vorbilder – Voraussetzung für eine Reihe bahnbrechender Erkenntnisse.

Im 15. und 16. Jahrhundert wandelte sich das Verständnis von der Anatomie grundlegend, und zwar, indem man sich kritisch mit den antiken Originalvorlagen auseinandersetzte. Erste Bemühungen, das erstarrte Wissenssystem aufzubrechen, unternahmen humanistisch geprägte Ärzte wie etwa Johannes Guinther von Andernach (1505–1574), Berengario da Carpi (um 1470–1530) und Charles Estienne (um 1505–1564/65). Sie behielten aber kritiklos eine Vielzahl der anatomischen Irrtümer des römischen Arztes Galenos von Pergamon (um 129–um 199 n. Chr.), der großen antiken Autorität, bei. Dies änderte sich erst durch die Sektionspraxis und das darauf beruhende Werk des flämischen Anatomen Andreas Vesalius (1514–1564). Ihm verdanken wir das erste an den tatsächlichen Befunden orientierte anatomische Werk der Neuzeit.

Sorgfältige Menschensektionen in Hörsälen für anatomische Vorlesungen (in den sogenannten Anatomischen Theatern) und die kritische Arbeit am Sektionstisch parallel zu den überlieferten Aussagen Galens leiteten Vesal. Er fasste seine Erkenntnisse in den berühmten „De humani corporis fabrica libri septem“ („Sieben Bücher über den Aufbau des menschlichen Körpers“) zusammen, die zuerst 1543 in den Arbeitsräumen der Apotheke seines Freundes Johannes Oporinus (1507–1568) in Basel mit Illustrationen des Tizian-Schülers Jan Steven van Calcar (gest. 1545/1550) ausgestattet und dann publiziert wurden…


Autor: Prof. Dr. Wolfgang U. Eckart

Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 12/2019

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