Für viele West-Berliner begann die Wende nicht mit dem Fall der Mauer, sondern mit getrockneten Pilzen, polnischem Wodka, Haushaltswaren und billigen Klamotten. Denn diese und allerhand andere Waren wurden schon seit Jahresbeginn 1989 von Tausenden polnischen Kleinhändlern in der Mauerstadt feilgeboten. Auf der damaligen Brache am Potsdamer Platz, in Sichtweite der Mauer, die Berlin und Europa noch in zwei Hälften teilte, etablierte sich in kürzester Zeit ein riesiger informeller Markt, der rasch als „Polenmarkt“ bekannt wurde.
In dieser abschätzigen Bezeichnung klangen verbreitete Vorurteile gegenüber polnischer Misswirtschaft und Schlamperei mit. Und doch waren diese Polinnen und Polen, die sich auf den beschwerlichen Weg auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs machten, um dort ihren kargen Monatslohn aufzubessern, die ersten sichtbaren Vorboten des epochalen Wandels im östlichen Europa, der schon wenige Monate später die politische Ordnung der Nachkriegszeit über den Haufen werfen sollte…
Autor: Dr. Florian Peters
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 02/2020