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Später Drang zum „Platz an der Sonne“

damals+ • Titelbeitrag

19. April 2024

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In Berlin einigten sich die Konferenzteilnehmer 1884/85 auf die Grundzüge der Ausbeutung Afrikas. Nach dieser französischen Karikatur war es Bismarck, der den einzelnen Mächten Stücke der Torte Afrika zuteilte.
AKGIm Auftrag eines privaten deutschen Konsortiums begann der Ethnologe und Ornithologe Otto Finsch 1884, in Neuguinea Landstücke zu sichern. 1885 wurde Deutsch-Neuguinea zum Schutzgebiet erklärt. Das Gemälde von Moritz Hoffmann (1885/1890) zeigt Finsch mit Einheimischen.
AKGDie undatierte Lithographie zeigt die Handelsfaktorei der Firma Woermann in Duala, Kamerun, in heimeligem Licht. Tatsächlich riefen die Geschäftspraktiken der Hamburger – darunter der Schnapsexport nach Afrika – schon Mitte der 1880er Jahre im Reichstag scharfen Protest der SPD hervor.
AKGUnternehmer, Lobbyist, Politiker: Der Hamburger Kaufmann Adolph Woermann (1847–1911; Foto von 1910) trieb die deutsche Landnahme in Afrika im eigenen Interesse mit allen Mitteln voran.
AKGHerzog Johann Albrecht von Mecklenburg, seit 1895 Präsident der Deutschen Kolonialgesellschaft, warb unermüdlich für die Herrschaftsgebiete in Afrika und Asien. Hier ist seine Büste zu sehen, die 1896 in Berlin-Treptow während einer Kolonialausstellung präsentiert wurde.
BPK / Franz KullrichCarl Peters (vorne, Zweiter von rechts; hier 1890 beim Treffen mit Emin Pascha) gilt als Begründer der Kolonie Deutsch-Ostafrika. Als Reichskommissar im Kilimandscharogebiet machte er durch sein brutales Vorgehen gegen die lokale Bevölkerung Schlagzeilen.
AKGMarkenzeichen: Wäschehersteller warben damit, dass ihre Produkte aus „garantiert deutscher Kolonialbaumwolle“ gefertigt seien (Anzeige, um 1910).
BPK / Staatsgalerie StuttgartDie europäische Herrschaft brachte für die Kolonien meist einen Modernisierungsschub. So ließ das Deutsche Reich in Deutsch-Ostafrika Eisenbahnstrecken bauen (Foto, um 1910). Solche Infrastrukturmaßnahmen dienten jedoch den Zielen der Kolonialmacht – sie waren nicht am Bedarf der Einheimischen ausgerichtet.
Ullstein Bild / Haeckel Archiv

Erst nach der Berliner „Kongo-Konferenz“ 1884/85 begann auch Deutschland mit dem Erwerb von Kolonien. Die Konkurrenz der europäischen Mächte um wirtschaftlichen und militärischen Einfluss hatte sich in den Jahren davor verschärft – nun erschien es auch für das aufstrebende Kaiserreich angesagt, einen „Platz an der Sonne“ einzufordern.

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