Hannibals spektakulärer Alpenübergang, die verlorene Schlacht am Ticinus, die Niederlage an der Trebia: Zu Anfang des Jahres 217 v. Chr. herrschten bei den römischen Verantwortlichen Frust und Tristesse. Als wenig hilfreich erwies sich auch die allzu einfache Krisenanalyse des scheidenden Konsuls Sempronius Longus: In einem an den Senat adressierten Schreiben machte er für das römische Debakel an der Trebia schlechtes Wetter verantwortlich. Irritiert registrierten die Senatoren die Art und Weise, wie Hannibal sich nun anschickte, aus seinen militärischen Erfolgen politisches Kapital zu schlagen. Denn in einer generösen Geste schickte er jene Gefangenen aus der Trebia-Schlacht, die keine römischen Bürger waren, sondern von Roms italischen Partnern gemäß ihren Verpflichtungen als Hilfstruppen gestellt worden waren, ohne jedes Lösegeld nach Hause.
Darüber hinaus wurde gemeldet, es seien Boten Hannibals unterwegs, mit dem Auftrag, die römischen Bundesgenossen zum Abfall zu bewegen. Das konnte, wie die Politiker in Rom wussten, gefährlich werden, denn die Bündnispartner in Italien waren das Rückgrat der römischen Herrschaft. Es handelte sich um Städte und Stämme, die Rom bei seiner Expansion in Italien unterworfen hatte und mit denen man bilaterale Bündnisverträge geschlossen hatte, die sie unter anderem zum Heeresdienst verpflichteten.
Während Hannibal mit seiner Armee bei Bononia (heute: Bologna) überwinterte, mobilisierte Rom weitere Truppen…
Autor: Prof. Dr. Holger Sonnabend
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