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damals+ • Geschichte|Archäologie • Titelbeitrag

Rasend schnell auf Linie gebracht

20. April 2023

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Boykott jüdischer Geschäfte: nationalsozialistischer Posten vor dem Schuhgeschäft „Bally“ in der Grazer Herrengasse (1938).
Universalmuseum Joanneum Graz / Multimediale Sammlungen / Foto: Uto Laur„Und ihr habt doch gesiegt“: Dies war das Motto der Massenkundgebung vom 25. Juli 1938 im Zentrum von Graz, mit der die Machtübernahme gefeiert wurde. Sie stand im Zeichen der Erinnerung an den fehlgeschlagenen Nazi-Putsch von 1934.
Universalmuseum Joanneum Graz / Multimediale Sammlungen / Foto: Alfred SteffenAm 12. März 1938 landeten deutsche Truppen auf dem Flughafen Graz-Thalerhof.
Universalmuseum Joanneum Graz / Multimediale Sammlungen / Foto: Steffen-LichtbildIn der Nacht auf den 10. November 1938 gab es auch in Österreich überall Pogrome. Das Bild zeigt die brennende Zeremonienhalle am jüdischen Friedhof in Wetzelsdorf, das 1938 nach Graz eingemeindet wurde. Sie wurde am 10. November tagsüber in Brand gesteckt.
Universalmuseum Joanneum Graz / Multi-mediale Sammlungen / Foto: Foto SteffenAntisemitisches Schild im steiermärkischen Gleisdorf (1939): Nach dem „Anschluss“ wurde in der „Ostmark“ die Ausgrenzung der jüdischen Bürgerinnen und Bürger systematisch vorangetrieben.
Interfoto / brandstaetter images / Austrian ArchivesEine warme Suppe: Sogenannte Ausspeisungen, die Essensausgabe an Bedürftige, sollten unterstreichen, dass die „Volksgemeinschaft“ jederzeit für ihre Mitglieder sorgte.
Universalmuseum Joanneum Graz / Multimediale Sammlungen / Foto: Uto LaurPräsenz zeigen im Vorfeld der für den 10. April 1938 angesetzten Volksabstimmung: Am 3. April besuchte Adolf Hitler Graz. Auch Hermann Göring, seit 1936 Reichsbeauftragter für den Vierjahresplan und damit verantwortlich für die Vorbereitung des Krieges, zeigte sich in der Steiermark – er machte der Wirtschaft Versprechen.
Universalmuseum Joanneum Graz / Multimediale Sammlungen / Foto: Steffen-LichtbildDrangsalierung der alten Elite (von links): Alfons Gorbach, bis dahin Landesführer der Vaterländischen Front, Karl Maria Stepan, Landeshauptmann der Steiermark, sowie Oberst Franz Zelburg, Generalinspektor der österreichischen Bundesgendarmerie, wurden Anfang April 1938 ins KZ Dachau gebracht.
Ullstein Bild / Brandstaetter Images / Austrian ArchivesSpiel und Spaß an frischer Luft: Lager der Hitlerjugend in Rein bei Graz, 1938. Dies war die abenteuerliche Komponente des neuen Systems. Wer dagegen nicht erwünscht war oder den Nationalsozialismus ablehnte, wurde mit allen Mitteln verfolgt.
Universalmuseum Joanneum Graz / Multimediale Sammlungen / Foto: Alfred Steffen

Nach den ersten Säuberungen im März setzten die neuen Machthaber in den folgenden Wochen alles daran, ihre Herrschaft nicht nur durch Gewalt und polizeiliche Unterdrückung, sondern auch durch Propaganda und Inszenierungen abzusichern. Im Zentrum standen dabei die lange Zeit angekündigten und versprochenen Segnungen der „NS-Volksgemeinschaft“, gepaart mit Antisemitismus.

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