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damals+ • Geschichte|Archäologie • Titelbeitrag

Meisterwerke der Buchkunst

15. März 2024

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Doppelseite aus dem „Liuthar-Evangeliar“ (um 990/1000). Links der namengebende Hauptschreiber Liuthar, der dem Kaiser (rechte Seite) den Kodex übergibt. Dieser ist wohl eher eine idealisierte Herrscherfigur als ein konkreter Kaiser der damaligen Zeit.
Domschatzkammer Aachen (Inv. G 25, fol. 15v) / Foto: Eric Werner; Domschatzkammer Aachen (Inv. G 25, fol. 16r) / Foto: Eric WernerAuch die Einbände der Handschriften waren aufwendige Kunstwerke. Beim „Poussay-Evangelistar“, das im späten 10. Jahrhundert auf der Reichenau entstand, wurde ein solcher im 11. Jahrhundert hinzugefügt.
Bibliothèque nationale de France, Paris, Manuscrits, Latin 10514, Buchdeckel vornDer Reichenauer Mönch Anno übergibt dem Kölner Domherrn Gero eine Prachthandschrift („Gero-Kodex“, vor 969). Anhand solcher Widmungsbilder konnte eine Reihe von Hauptschreibern bzw. -malern des Reichenauer Skriptoriums identifiziert werden.
Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt (Sign. Cod. 1948, fol. 7v) / Foto: Arne KienzlDie Qualität der Darstellungen auf der Widmungsseite der Festschrift (995) zum zehnten Amtsjubiläum des Abts Witigowo ist vergleichsweise schlicht. Links die personifizierte Reichenau, die die Kirchen der Insel trägt.
Badische Landesbibliothek, Karlsruhe (Sign. Cod. Aug. perg. 205, fol. 72r)Bei dieser Seite aus dem „Gero-Kodex“ (vor 969), die die Majestas Domini (den erhöhten Christus) zeigt, ist die künstlerische Meisterschaft der Reichenauer Mönche gut zu erkennen. Für die Buchmalereien wurde auch echtes Gold verwendet.
Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt (Sign. Cod. 1948, fol. 5v) / Foto: Arne KienzlInitiale aus dem „Poussay-Evangelistar“ (spätes 10. Jahrhundert), benannt nach der Abtei von Poussay (im heutigen Département Vosges), die den Prachtband vom Bischof von Toul als Stiftung erhielt.
Bibliothèque nationale de France, Paris (Sign. Manuscrits, Latin 10514, fol. 19r)Die Arbeit in einem Skriptorium wurde im Mittelalter zwar dargestellt, aber oft in einem anderen inhaltlichen Zusammenhang. Dieses Elfenbeinrelief (10./11. Jahrhundert) etwa zeigt Schreiber, denen König David die Psalmen diktiert.
BPK / RMN – Grand Palais / Daniel ArnaudetSchreibtäfelchen mit vollständig erhaltener Wachsauflage zum Anfertigen von Notizen aus dem Augustinerkloster in Freiburg im Breisgau.
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg (Inv. 1982-35-9000-48) / Foto: Matthias HoffmannEin Stilus, der am Ufer der Reichenau gefunden wurde (wohl 9./10. Jahrhundert).
Rosgartenmuseum Konstanz (Inv. Rö 19 REI 1:1)

Die beiden Widmungsbilder werden jeweils gegenüber durch eine aufwendig gestaltete Schriftseite mit Palmettenrahmen, Purpurgrund und goldener Schrift zu einem kostbaren Gesamteindruck ergänzt. Dieses Prinzip durchzieht den ganzen zehnseitigen Vorspann. Denn die erwähnten Widmungsseiten sind nicht die ersten großen Figurenbilder des „Gero-Kodex“: Den Vorrang haben nach demselben Gestaltungsprinzip, mit jeweils

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