Vom normannischen Fischerdorf Fécamp, wo Karl nach seiner spektakulären Flucht gelandet war, zog er mit wenigen Getreuen weiter nach Paris. Doch er verließ die Stadt bald wieder. Auf der Suche nach politischer Unterstützung für sein Anliegen und finanziellen Mitteln für seinen Lebensunterhalt kamen Karl und seine Schwester Maria im September 1654 nach Aachen. Sie besuchten die Grabstätte Karls des Großen, wo Karl Stuart die Länge seines Schwertes mit der des großen Königs verglich.
Die Aachener hätten den Besucher freundlich empfangen, berichtete einer der zahlreichen Spione Oliver Cromwells nach London. Doch Aachen sei ein teurer Ort, klagte der mittellose Stuart-Prinz, und deshalb begab er sich im Oktober 1654 nach Köln. Fast zwei Jahre lebte er in der Stadt in vergleichsweise bescheidenen Verhältnissen. Der städtische Rat fühlte sich durch den königlichen Gast geehrt. Er stellte ihm eine protestantische Kapelle zur Verfügung und lieferte ihm silberne Becher und Wein. „Trotz Geldmangels“, schrieb der Exilant an seine Tante Elisabeth von Böhmen, „tanzen und vergnügen wir uns, als hätten wir die spanische Silberflotte erobert“.
Autor: Prof. Dr. Peter Alter
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 07/2018.