Um 1450 v. Chr. verschoben sich die Machtverhältnisse in der Ägäis: Auf Kreta wurden fast aller Zentren der Minoer zerstört, und der verbleibende Palast von Knossos entwickelte einen neuen, festländisch beeinflussten Charakter. Dank der dort gefundenen Tafeln mit Texten in der Linear-B-Schrift war es erstmals möglich, die inneren Verhältnisse eines solchen kulturellen Zentrums zu rekonstruieren. Diese Schrift (siehe Kasten Seite 36) tauchte zuerst in Knossos auf. Es handelt sich dabei um eine frühe Form des Griechischen; dies unterstreicht den gestiegenen Einfluss der festländisch-mykenischen Kultur.
Bald schon formierten sich auf dem griechischen Festland stärkere Zentren wie Pylos, Mykene oder Tiryns, die zusehends eine Politik territorialer Ausdehnung praktizierten. Dies ist besonders in der Region Messenien im Südwesten des Peloponnes festzustellen. Die erhaltenen Linear-B-Texte aus dem großen Zentrum dieser Region, dem Palast von Pylos, geben Aufschluss über Territorium und Herrschaftssystem der mykenischen Palastzeit.
Wie also war eine solche Herrschaft strukturiert?…
Autor: Dr. Bernhard F. Steinmann
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 12/2018.