Mehr als vier auszehrende Jahre eines nicht enden wollenden Krieges waren vergangen, als sich am
7. November 1918 bei schönem Wetter Zehntausende von Menschen auf der Theresienwiese in München einfanden, um an einer Friedensdemonstration teilzunehmen. Die Kundgebung war von den beiden sozialdemokratischen Parteien in München einberufen worden. Die SPD im ganzen Reich hatte sich 1916/17 über die Frage der weiteren Unterstützung der Kriegspolitik gespalten: Die gemäßigten Mehrheitssozialdemokraten (MSPD), in Bayern unter der Führung von Erhard Auer, forderten politische Reformen, setzten aber weiterhin auf einen kooperativen Kurs zur monarchischen Regierung. Der linken Abspaltung der Partei, der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD), in München vor allem durch Kurt Eisner repräsentiert, gingen diese Pläne nicht weit genug.
In den Wochen vor dem Treffen auf der Theresienwiese war es den gemäßigten politischen Kräften gelungen, ein Abkommen zwischen Landtagsparteien, Regierung und Ludwig III. auszuhandeln, auf dessen Basis endlich grundlegende politische Reformen eingeleitet und Bayern in eine parlamentarische Monarchie umgewandelt werden sollten. Auch Sozialdemokraten sollten Ministerämter übernehmen, das war der Plan. Vor allem aber sollte die Regierung künftig nicht mehr nur vom Vertrauen des Königs, sondern von der Unterstützung der Landtagsmehrheit abhängig sein…
Autor: Dr. Markus Schmalzl
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 11/2018.