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Feldherr im Unruhestand

Die letzten Jahre

Feldherr im Unruhestand
Auch nach der Niederlage bei Zama widmete sich Hannibal dem Kampf gegen Rom. Seit 195 im Exil, versuchte er, neue Bündnisse zu schmieden – letztlich vergebens. Und dem langen Arm Roms konnte er sich auch nicht dauerhaft entziehen.

An der Spitze eines seleukidischen Heeres kehrte Hannibal im Triumph in die Heimat zurück, um dort von seinen Gegnern, die ihn ins Exil getrieben hatten, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Wenig später landete er mit 10 000 Mann in Italien. Das römische Bundesgenossensystem, das seinem ersten Eroberungsversuch noch so eindrucksvoll getrotzt hatte, fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen, während Antiochos III., den im Osten alle „den Großen“ – Megas – nannten, mit seiner Streitmacht die Balkan-Halbinsel eroberte und von dort ebenfalls nach Italien übersetzte.

Gemeinsam machten die Kriegsherren der römischen Republik, die sich zur Hegemonialmacht im westlichen Mittelmeer aufgeschwungen hatte, den Garaus. Rom wurde wieder ein Stadtstaat in Mittelitalien, der sich mit seinen Nachbarn befehdete, während Karthago und das Seleukidenreich die Mittelmeerwelt untereinander aufteilten: Fortan regierte Antiochos ein Reich, das von Indien bis nach Griechenland reichte; Hannibal herrschte über die Seemacht Karthago, die im Westen ohne Rivalen war.

Diese Geschichte hat nie stattgefunden. Hannibal kehrte nie dauerhaft nach Karthago zurück, geschweige denn nach Italien; Antiochos III. Megas unterlag 189 v. Chr. in der Schlacht bei Magnesia einem römischen Heer unter Lucius Cornelius Scipio, musste einen kostspieligen Frieden mit der Republik schließen und war wenige Monate später tot. Der Plan einer neuen Invasion Italiens durch Hannibal, den der karthagische Feldherr im Exil im kleinasiatischen Ephesos geschmiedet hatte, scheiterte bereits in der Vorbereitungsphase. Dennoch barg er womöglich eine realistische Chance für Antiochos, die Hegemonie über das Mittelmeer zu erlangen, und für Hannibal, sich an den Römern zu rächen…

 

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Autor: Prof. Dr. Michael Sommer

Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 01/2020

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