Als Sohn eines Märtyrers, ja eines Heiligen zu leben ist keine leichte Aufgabe. Ebendieses Schicksal prägte jedoch das Leben Karls II., der England von 1660 bis 1685 regierte, dessen Regierungszeit offiziell aber schon 1649 mit der Hinrichtung seines Vaters in Whitehall begonnen hatte – Karl II. war damals erst 19 Jahre alt. Von seinen royalistischen Anhängern und von der anglikanischen Kirche war Karl I. schon unmittelbar nach seinem Tod als Märtyrer gefeiert worden, vereinzelt waren ihm sogar Altäre und Kirchen geweiht worden; einige davon gibt es noch heute.
Wie geht man als Sohn mit einem solchen Erbe um? Karl II. setzte vor allem darauf, seinen Vater, der in einer ungewöhnlich glücklichen Ehe mit der bourbonischen Prinzessin Henrietta Maria, einer Katholikin, verheiratet gewesen war, nicht zu imitieren. Eher bemühte er sich, der erdrückenden Erinnerung zu entkommen, indem er gerade nicht so lebte und regierte wie sein Vater. Misstrauisch selbst gegenüber seiner engsten Umgebung und politischen Verbündeten, hielt er sich in der Politik immer mehr als eine Option offen…
Autor: Prof. Dr. Ronald G. Asch
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 07/2018.