Ökonomisch gesehen, war die Gesellschaft des Mittelalters von Mangel geprägt. Der Zusammenhalt basierte auf einer unumstößlichen Hierarchie und den Prinzipien von Verwandtschaft, Nähe und personaler Bindung. Aber das Mittelalter brachte auch die zunehmend freie Stadtgesellschaft und die Universitäten hervor.
Die Ecken des Mittelalters sind leicht zu merken. Es geht um das Jahrtausend zwischen 500 und 1500. Dieses Millennium wurde in Europa konzipiert und taugt deshalb allenfalls für Europa. Die Vorstellung vom „mittleren Zeitalter“ entstand erst aus der Rückschau. Die Menschen des Mittelalters wussten nicht, dass sie im Mittelalter lebten. Sie hatten ganz andere Vorstellungen vom Lauf der Zeiten. Das Mittelalter als Geschichtsepoche ist also eine Erfindung der Nachgeborenen. Sie wollten den Lauf der Zeit ordnen und sich von dem als überwunden betrachteten Mittelalter abgrenzen.
Auf den ersten Blick wirkt die Bündelung in drei Abschnitte Altertum – Mittelalter – Neuzeit naiv. Geschichte vollzieht sich bunter und komplexer, als dass man sie in solchen Einheiten bündeln könnte. Auf der anderen Seite bieten beherzte Reduktionen historischer Vielfalt auch Chancen, das Chaos von Beliebigkeit zu bewältigen und Prägendes zu entdecken…
Autor: Prof. Dr. Bernd Schneidmüller
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 06/2019