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Ein Glücksfall für die Wissenschaft

Die Rezeption der Autobiographie

Ein Glücksfall für die Wissenschaft
„Geschichte meines Lebens“, die Autobiographie Casanovas, wurde erstmals 1960 vollständig veröffentlicht – bis dahin gab es nur „bearbeitete“ Versionen, in denen es vor allem um seine erotischen Eskapaden ging. Als Ganzes ist das Buch eine wertvolle geschichtliche Quelle.

Bücher haben ihre Schicksale“ – dieser Vers des spätantiken Dichters Terentianus Maurus gilt in ganz besonderem Maße für Casanovas „Geschichte meines Lebens“, an der er im böhmischen „Exil“ von Schloss Dux in den letzten Jahren seines Lebens mit Hingabe arbeitete. Dass der greise Abenteurer seine Memoiren verfasste, sprach sich herum, schließlich korrespondierte er weiterhin mit den ihm verbliebenen Freunden und Förderern.

Deren Zahl war zwar seit seinem Abstieg zum Spitzel der venezianischen Staatssicherheit beträchtlich zusammengeschmolzen und durch das unerbittliche Fortschreiten der Jahre sowie durch die Revolutions- und Kriegswirren weiter reduziert worden, doch aufhorchen ließ die Nachricht trotzdem, und zwar mit gemischten Gefühlen: Würde der selbsternannte „Chevalier de Seingalt“ Diskretion walten lassen, oder musste man mit unliebsamen Enthüllungen rechnen und Gegendarstellungen vorbereiten? Auch an wohlmeinenden Ratschlägen fehlte es nicht: Casanova solle seinen Text meistbietend versteigern und sich davon eine behagliche Leibrente sichern, so lautete
einer dieser Vorschläge.

Autor: Prof. Dr. Volker Reinhardt

Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 09/2018.

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