Am Vorabend der Schlacht hatte der römische Oberkommandierende noch einmal mit sämtlichen Finessen römischer Kriegskunst aufgetrumpft. Erst ließ er seine Soldaten über den Fluss eine Brücke bauen, für die er eine Wachmannschaft von 600 Mann abstellte. Dann errichteten die Legionäre unweit des Ufers ein Lager. Schließlich drang Konsul Publius Cornelius Scipio an der Spitze eines Spähtrupps in die Ebene nördlich des Flusses vor. Dort stießen sie auf den Gegner. Es war ein trüber Herbsttag Anfang November des Jahres 218 v. Chr. Ort des Geschehens war die Gegend um das heutige Pavia in der Lombardei, der Fluss war der Ticinus, der Gegner hieß Hannibal.
Es half alles nichts. Das Gefecht am Ticinus war für die Römer verloren, bevor es richtig begonnen hatte. Scipio hatte die Stärke des feindlichen Heeres gröblich unterschätzt. Hannibals schwere Kavallerie hatte seine wenigen Reiter und die Leichtbewaffneten, die er in die vorderste Reihe gestellt hatte, einfach niedergewalzt. Der Konsul konnte froh sein, dass er mit der Masse seiner Streitmacht über die zuvor errichtete Brücke entkommen und den Flussübergang gerade noch rechtzeitig abbrechen konnte, bevor der Feind die Verfolgung aufnehmen konnte…
Autor: Prof. Dr. Michael Sommer
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