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damals+ • Geschichte|Archäologie • Titelbeitrag

Die hässliche Fratze deutscher Herrschaft

19. April 2024

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Diplomatie statt Machtdemonstration: An diesem Leitgedanken hatte der langjährige Gouverneur Theodor Leutwein (hier beim Empfang einer Abordnung von Indigenen) seine Politik in Deutsch-Südwestafrika ausgerichtet.
BPKIn den Weiten Deutsch-Südwestafrikas konnten sich die Aufständischen zwar zunächst ihren Verfolgern entziehen – aber der Preis dafür war hoch, wie dieses Foto der ausgemergelten Gefangenen zeigt. In Ketten und bewacht von einem Soldaten der Schutztruppe, mussten sie sich dem Fotografen stellen.
Ullstein BildDer Berufsoffizier Lothar von Trotha, Jahrgang 1848, hatte schon reichlich Erfahrung in kolonialen Zusammenhängen gesammelt, bevor er nach Deutsch-Südwestafrika geschickt wurde. 1894 bis 1897 hatte er die Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika kommandiert und 1900 an der Niederschlagung des „Boxeraufstands“ in China mitgewirkt.
BPK / M. BätzDAMALS-Graphik: Karl Marx / Vorlage: Peter Palm, BerlinHendrik Witbooi, wichtigster Anführer der Nama, hatte lange mit den Deutschen zusammengearbeitet. Im Oktober 1904 entschied er sich, den Kampf gegen die Kolonialmacht aufzunehmen.
Ullstein BildSamuel Maharero, „Oberhäuptling“ der Ovaherero, begründete den Aufstand mit der Gewalt, die von den deutschen Siedler ausgehe. Hier posiert er in einer aus deutschen Uniformteilen zusammengesetzten Montur.
BPK / StoedtnerDas Zusammenleben von Ovaherero und Deutschen (im Bild: „Herero-Hütten“, Foto aus dem Album eines Bediensteten der Schutztruppe, 1904) war keines auf Augenhöhe. Nach dem Aufstand war noch klarer: Die Kolonialherren akzeptierten nur willfährige „Eingeborene“.
AKG / Peter WeissAuf der Suche nach den Aufständischen nutzten die Patrouillen der Schutztruppe in der wasserarmen Landschaft auch Kamele als Reittiere.
Ullstein Bild / Süddeutsche Zeitung Photo / Scherl

Die geplante Revolutionierung der Herrschaftsverhältnisse bedeutete einen klaren Bruch mit der indirekten Herrschaft, für die Leutwein stand und die als Teil des Problems, wenn nicht dessen Ursache, angesehen wurde: Die Ovaherero hätten nur deswegen gegen die Kolonialmacht aufbegehren können, so der Vorwurf, weil ihnen die hierfür erforderlichen Machtmittel

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