Ohne Humboldts überschäumende Talente wäre sein Aufstieg zu weltweitem Ruhm nicht möglich gewesen. Seine weitgespannten Interessen, die von vulkanischen Gesteinen bis zur altamerikanischen Kultur reichten, ebneten ihm den Weg zur internationalen Anerkennung. Aber Humboldt erkannte auch, dass es eines besonderen Einsatzes bedurfte, um die Öffentlichkeit zu erreichen. Dank seiner Briefkorrespondenz von bald gigantischem Umfang, durch Vorträge, Publikationen und das Auftreten in unterschiedlichen sozialen Kreisen – vom Königshof in Preußen zu Plantagenbesitzern in der Karibik bis hin zum städtischen Publikum Berlins – stellte er sich auf den Markt des öffentlichen Wissens, der immer mehr expandierte und besonders vom Bürgertum genutzt wurde.
Vor allem begann Humboldt schon als junger Mann, Netzwerke zu knüpfen, die über nationale und gesellschaftliche Grenzen hinausreichten: innerhalb des wissenschaftlichen Establishments und mit interessierten Laien, zwischen Einzelpersonen und kulturellen Institutionen, zum eigenen Nutzen und dem Anderer. Humboldt brauchte die Öffentlichkeitsarbeit und den globalen Wissenstransfer ebenso wie Helfer. Denn allein konnte er nicht erreichen, wonach er letztlich strebte: der Öffentlichkeit eine Gesamtschau der Natur zu präsentieren…
Autor: Prof. Dr. Andreas Daum
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 08/2019