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Blind für die dunklen Kapitel

damals+ • Geschichte|Archäologie • Titelbeitrag

17. August 2023

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Er widersprach der beschönigenden Darstellung des belgischen Kolonialismus: Premierminister Patrice Lumumba (1925 –1961).
AKG / TT News Agency / SVTAm 30. Juni 1960 wurde die bis dahin belgische Kolonie als Demokratische Republik Kongo in die Unabhängigkeit entlassen. Aus diesem Anlass sprach der belgische König Baudouin im Parlamentsgebäude von Léopoldville – und attestierte seinem Land, viel Gutes für den Kongo getan zu haben. Vorne rechts: der erste Präsident des neuen Staates, Joseph Kasavubu.
Picture Alliance / DPA / BelgaNieder mit der Kolonialmacht: Im Januar 1959 hatten Proteste in Léopoldville, die zu gewalttätigen Ausschreitungen führten, deutlich gemacht, dass die Menschen im Kongo genug von der Bevormundung hatten.
Getty Images / AFP / STAFFEines der letzten Bilder, die den später ermordeten Patrice Lumumba lebend zeigen: Er befand sich in der Gewalt von Soldaten, die loyal zur von der Zentralregierung abgespaltenen Region Katanga waren.
Ullstein Bild / TopFotoVon 1965 bis 1997 regierte Joseph Mobutu (hier 1967 zusammen mit seiner Frau) als Diktator den ehemals belgischen Kongo. Der Chef der Armee hatte die Macht in einem Staatsstreich an sich gerissen. Mobutu nutzte seine Regierungszeit, um sich hemmungslos zu bereichern.
Ullstein Bild / TopFotoDas einzige Überbleibsel des 1961 unter Beteiligung des belgischen Geheimdienstes ermordeten ersten Ministerpräsidenten des unabhängigen Kongo, Patrice Lumumba, ist ein Zahn. Dieser wurde im Juni 2022 in einem Sarg in die Hauptstadt Kinshasa (ehemals Léopoldville) überführt.
Getty Images / AFP / Arsène Mpiana

Nach dem Abzug Belgiens aus dem Kongo blieb die Sicht auf die langjährige Herrschaft dort eine idealisierende. Noch schlimmer: Der belgische Geheimdienst beteiligte sich an der Ermordung des kongolesischen Ministerpräsidenten Patrice Lumumba. Erst in jüngerer Zeit gibt es Ansätze zur Aufarbeitung des kolonialen Unrechts.

von ANDREAS

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