Schon im 16. Jahrhundert hatten japanische Herrscher versucht, über die Grenzen des Archipels hinaus zu expandieren. In einigen Fällen spielten sogar Träume von der Weltherrschaft eine Rolle. Der Feldherr Toyotomi Hideyoshi (1537–1598) zum Beispiel, der Japan nach jahrhundertelangen Bürgerkriegen vereint hatte, forderte im späten 16. Jahrhundert sowohl den Kaiser von China als auch den Papst auf, sich seiner Herrschaft zu unterwerfen. Seitens des Vatikans, den die Forderung in einem an den spanischen Gouverneur der Philippinen überbrachten Brief erreichte, gab es keine offizielle Reaktion. China wies die Forderungen Hideyoshis zurück, woraufhin dieser 1592 eine 150 000 Mann starke Armee auf den asiatischen Kontinent schickte. Der Joseon-Dynastie auf der koreanischen Halbinsel wurde verkündet, dass die Samurai-Truppen sich nur auf dem Weg nach China befänden. Korea setzte sich dennoch zur Wehr.
Im Jahr 1593 griff China ein und vertrieb das Heer Hideyoshis von der koreanischen Halbinsel. Erst nach einer zweiten erfolglosen Invasion 1597/98 und dem Tod Hideyoshis endete dieser massive militärische Konflikt in Ostasien.
Greueltaten der japanischen Truppen und die Entführung von Zehntausenden Koreanern nach Japan, darunter Tausende Künstler und Wissenschaftler, prägen bis heute die historische Erinnerung in Korea und stehen in engem Zusammenhang mit den anhaltenden Debatten um das Erbe der japanischen Kolonialherrschaft auf der Halbinsel. In Japan ist dieses dunkle Kapitel der Beziehungen zwischen den beiden Staaten heute weitgehend vergessen…
Autor: Prof. Dr. Sven Saaler
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 07/2019