Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1155 –1190) wurde im 19. Jahrhundert als die personifizierte Reichsidee einer geeinten deutschen Nation gedeutet. Heute blickt die Wissenschaft nüchterner auf den Staufer. Dieser steht zwar beispielhaft dafür, was ein römisch-deutscher Monarch zu tun hatte, wollte er seine Macht sichern: die Partikularinteressen der Fürsten einhegen, Italien dominieren, in Rom die Kaiserkrönung erlangen, die Verständigung mit dem Papst suchen. Aber Barbarossas Leben zeigt auch, wie vergeblich diese Mühen waren.
Das Oktober-Heft erscheint am 15. September 2022