Über Jahrhunderte hinweg mussten die Europäer Porzellan aus China oder Japan teuer importieren. Dann gelang 1708 in Sachsen erstmals die Herstellung eines eigenen europäischen Hartporzellans. Zwei Jahre später, am 23. Januar 1710, gründete August der Starke auf der Albrechtsburg in Meißen die erste Porzellanmanufaktur des Kontinents. Maßgeblich an der Erfindung beteiligt war Johann Friedrich Böttger, der sein Wissen mit einer zwölf Jahre dauernden Gefangenschaft bezahlte; zu groß war die Angst Augusts des Starken, dass das Geheimnis der Porzellanherstellung entdeckt werden könnte. Am Ende halfen alle Vorsichtsmaßnahmen nichts. In ganz Europa wurden Manufakturen gegründet, die zum Teil bis heute bestehen. Zum „Weltzentrum des Porzellans“ wurde im 19. Jahrhundert allerdings keine der großen Metropolen, sondern eine Region im Nordosten Bayerns, wo Hutschenreuther, Rosenthal und andere Hersteller immer größere Fabriken bauten. An das Jubiläum wird in zahlreichen Orten mit Ausstellungen und anderen Veranstaltungen erinnert.
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