Die Forschung zum Neolithikum – der Jungsteinzeit – hat in den vergangenen Jahrzehnten gewaltige Fortschritte gemacht, und sie fördert immer noch nahezu jedes Jahr Aufsehenerregendes zutage. Liebgewordene Überzeugungen gehen dabei über Bord. Das gilt zum einen für die Frage, von welcher Region der fundamentale Wandel in der menschlichen Lebens- und Produktionsweise ausging, es gilt aber auch für die Debatte um die Deutung der Kultstätten, die zu den spektakulären Hinterlassenschaften der Zeit bis etwa 8000 v. Chr. zählen und die unser Autor Klaus Schmidt momentan in Göbekli Tepe ausgräbt. Wie sahen die neolithischen Siedlungen aus? Wie wandelten sich die Baustile? Diese Fragen lassen sich heute erstaunlich gut beantworten. Das gilt auch für die Frage, wie sich diese menschheitsgeschichtliche Revolution ausgebreitet hat. Mindestens ebenso spannend, wenn auch wesentlich weniger eindeutig in der Aussage, sind die Vermutungen zum Totenkult der jungsteinzeitlichen Menschen und zu ihrer religiösen Vorstellungswelt.
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