Der Menschen- und Materialeinsatz an der Ostfront scheint gewaltig: Mit 3,3 Millionen Soldaten und großen Panzerkräften griff die Wehrmacht die Sowjetunion an, durch einen Zufall übrigens fast auf den Tag genau 129 Jahre nach dem Beginn des napoleonischen Krieges gegen das Zarenreich. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich allerdings, dass das deutsche Aufgebot ungefähr demjenigen entsprach, mit dem man ein Jahr zuvor Frankreich besiegt hatte. Die deutsche Führung hatte wenig Respekt vor dem Gegner im Osten – der zum Zeitpunkt des Überfalls übrigens noch Bündnispartner des Deutschen Reiches war! – und glaubte an einen schnellen Sieg. Darauf waren alle Planungen abgestellt. Als die sowjetische Gegenwehr unerwartet hartnäckig war und sich der Vormarsch immer mehr verzögerte, forderte Hitler den „totalsten“ Einsatz: Das an sich nicht steigerbare „total“ genügte nicht mehr – die Sprache des „Tausendjährigen Reiches“ war verräterisch.
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