Es muss ein schauderhaftes Bild gewesen sein: 6000 Kreuze säumten nach dem Sieg des römischen Feldherrn Crassus über die aufständischen Sklaven im Jahr 71 v. Chr. die Via Appia. Der grausame Tod der Gefangenen sollte allen Sklaven ein abschreckendes Beispiel sein, sich nicht gegen ihre Herren zu erheben, für die sie nicht mehr waren als rechtlose, sprechende Werkzeuge. Ihr Anführer Spartacus war im Kampf gefallen, doch in Vergessenheit fiel er nicht: Sein Mythos begann schon in der Antike wirksam zu werden; in der Neuzeit wurde er von der radikalen Linken zur Symbolfigur für den Kampf gegen Imperialismus und Unterdrückung stilisiert. Doch wer war dieser Spartacus wirklich? Kämpfte er nur für die eigene Freiheit, oder sollte sein Aufstand darüber hinaus ein Fanal gegen die Sklaverei als solche sein, die doch das Rückgrat der römischen Wirtschaft war?
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