Als Initiator der ersten Christenverfolgung wurde Nero nicht nur in der populären Meinung der Neuzeit zum „Ungeheuer in Menschengestalt“. Auch in der Antike gab es bereits massive Kritik an dem Herrscher, der sich durch seine Auftritte als Schauspieler und Wagenlenker in den Augen der römischen Oberschicht lächerlich gemacht hat. Wer sich Nero bildlich vorstellt, hat dabei meist keine antike Skulptur vor Augen, sondern Peter Ustinov in einer seiner Paraderollen. Doch inwiefern entspricht dieses Bild, das auch zahlreiche andere Filme gezeichnet haben, der Wirklichkeit? Schon der antiken Kritik stellen mußte sich auch Neros Lehrer und Ratgeber Seneca. Der Philosoph predigte stoische Bescheidenheit – und war doch zugleich dank Nero einer der reichsten Männer Roms. Aber auch er wurde schließlich ein Opfer seines Schülers, der ihn zum Selbstmord zwang. Wer Neros Wesen näherkommen möchte, kann dies am besten in den Ruinen seines Goldenen Hauses tun – einer gigantischen Palastanlage, umgeben von Gärten, inmitten Roms.
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