Kaum ein anderer Monarch bewegt die Phantasie vieler Menschen so sehr wie Ludwig II. von Bayern. Doch wer war dieser Wittelsbacher wirklich? Ein Verrückter, der sich von seinem Volk abschottete, mehr im Mittelalter als in der Gegenwart lebte und Unsummen für kitschige Bauwerke ausgab? Oder ein romantischer Märchenkönig, der seine Träume verwirklichte und doch zugleich politisch engagiert war; einer, der den Verlust der bayerischen Unabhängigkeit nicht hinnehmen wollte und darüber zerbrach? Ein Verdienst jedoch bleibt dem Romantiker auf dem Königsthron, gleichgültig, wie man seine Herrschaft sonst beurteilt: Ohne Ludwig II. wäre es Richard Wagner niemals möglich gewesen, seinen „Ring des Nibelungen“ zu vollenden – und es hätte ohne ihn auch niemals ein Festspielhaus in Bayreuth gegeben.
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