Den Freuden meiner Sinne galt mein Leben lang mein Hauptstreben.“ Wer einen solchen Satz in das Vorwort seiner Autobiographie stellt, lenkt das Interesse der Nachwelt in eine bestimmte Richtung. So standen die in der „Geschichte meines Lebens“ geschilderten Amouren Casanovas lange im Zentrum der Wahrnehmung. Aber der wendige Venezianer war mehr als ein Frauenheld. Er spiegelt eine Epoche wider – das sinnenfrohe Ancien Régime, eine Gesellschaft im Niedergang.
Beiträge in dieser Ausgabe
Vorlesen Giacomo Casanova wurde in Venedig geboren. Die ehemals den Mittelmeerraum bestimmende Seerepublik kriselte im 18. Jahrhundert, entwickelte sich zugleich aber zum europäischen Kultur- und Vergnügungszentrum – ein ideales Ambiente... mehr
Vorlesen Im Gedächtnis der Nachwelt ist Casanova der Verführer schlechthin. In der Tat war er ein Hochstapler und Frauenheld, aber auch ein selten guter Menschenkenner sowie ein versierter Schriftsteller. Sein abenteuerliches Leben ist der... mehr
Vorlesen Fast anderthalb Jahre saß Giacomo Casanova seit Sommer 1755 im legendären venezianischen Staatsgefängnis, den „Bleikammern“, bis ihm die Flucht gelang. Dieser spektakuläre Ausbruch, der mit Hilfe einer Feile gelang, machte ihn... mehr
Vorlesen Nach seiner Flucht aus den Bleikammern brachte Casanova es in Paris als Finanzjongleur zu Wohlstand und Ansehen. Doch der Erfolg war nicht von Dauer. Fast drei Jahrzehnte lang reiste er von einem europäischen Hof zum anderen, immer in... mehr
Vorlesen „Geschichte meines Lebens“, die Autobiographie Casanovas, wurde erstmals 1960 vollständig veröffentlicht – bis dahin gab es nur „bearbeitete“ Versionen, in denen es vor allem um seine erotischen Eskapaden ging. Als Ganzes... mehr
Vorlesen Am 26. September 1988 erschien der Roman „Die satanischen Verse“ des indisch-britischen Schriftstellers Salman Rushdie. Darin ironisiert der Autor unter anderem den Propheten Mohammed und den Koran. Der iranische Religionsführer... mehr
Vorlesen Die Rebellion von 1968 sei im Kern ein Kampf der Söhne gegen ihre Nazi-Väter gewesen, heißt es oft. Doch dieses Bild entpuppt sich als Mythos.... mehr
Vorlesen Der Briefwechsel der Eheleute Paumgartner aus dem 16. Jahrhundert eröffnet Einblicke in die damalige Beziehungs- und Gefühlskultur.... mehr
Vorlesen Computer- und Videospiele, die sich mit Geschichte beschäftigen, erreichen immer mehr Menschen. Der Ansatz ist populär, oft oberflächlich. Aber manchen Spielen gelingt es, historisches Wissen gut umzusetzen.... mehr
Vorlesen Dass der Italiener Marco Polo (um 1254 –1324) im 13. Jahrhundert tatsächlich in China war, ist sehr wahrscheinlich. Seine Reiseberichte klingen so unglaubwürdig, weil phantastische Elemente von einem solchen Text erwartet... mehr
Vorlesen Mehr als 20 Jahre lebte Wilhelm II., der letzte deutsche Kaiser, nach seiner Abdankung in Huis Doorn bei Utrecht. Das Landhaus ist gefüllt mit Erinnerungen an Preußens Glanz und Gloria.... mehr
Vorlesen Wenn es um seine Glaubensgrundsätze ging, kannte der alexandrinische Kirchenmann Athanasius (geb. um 300) kein Pardon, selbst Schlägereien zettelte er an. Was ihn so erzürnte, war die aus seiner Sicht irrige Glaubenslehre des Arius... mehr
Vorlesen Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wissenschaft sprechen über historische Gestalten, die sie beeindruckt haben. In dieser Ausgabe: der Anwalt und CSU-Politiker Peter Gauweiler über die argentinische Politikerin Eva Perón.... mehr