Brutal, unzivilisiert, anarchisch – so wird das Mittelalter heute oft in TV-Serien oder Kinofilmen porträtiert. Karl IV. lebte in einer Zeit, die diesem Klischee sehr nahe kommt. Die Pest, blutige Revolten, Judenpogrome und Konflikte wie der Hundertjährige Krieg zählten zu den prägenden Lebenserfahrungen der Menschen im 14. Jahrhundert. Die Biographie des Kaisers aus dem Haus Luxemburg (unten im Reichsornat) erzählt aber auch von den Versuchen, Ordnung ins Chaos zu bringen. So brachte etwa die „Goldene Bulle“ eine gewisse politische Stabilität. Zudem steht die Regierungszeit Karls IV. für eine Blüte von Kunst und Kultur – besonders in Prag und Nürnberg.
Bild auf der Startseite: Beim kaiserlichen Reiterzug wird Karl IV. (zweiter von rechts) von seinem Sohn Wenzel gefolgt (Miniatur aus der „Goldenen Bulle“ Wenzels, um 1400). (BPK / Lutz Braun)