Wie kaum ein anderer Herrscher löst Wilhelm II. bis heute kontroverse, bisweilen emotional geführte Diskussionen aus: Ein „Unglück für Deutschland und die Welt“, „Spiegel seiner Zeit“, „Operettenkaiser“ – das sind nur einige der Etiketten, die ihm angehängt werden. Dabei ist zu hinterfragen, inwiefern Wilhelm die Politik der nach ihm benannten Epoche in Deutschland bestimmt hat, welchen Einfluß seine dynastischen Ausflüge in die Außenpolitik tatsächlich hatten. Oft vernachlässigt wird dabei der Mensch jenseits der Politik, der Naturwissenschaft und Technik ebenso aufgeschlossen gegenüberstand wie der Archäologie, die in ihm einen großen Förderer fand. Modern war Wilhelms Verhältnis zu den Medien Fotografie und Film, die er geschickt für die Darstellung seines Bildes in der Öffentlichkeit zu nutzen verstand. Bleibt der Blick auf das holländische Exil, in dem der Exkaiser seine Zeit nicht nur mit Holzhacken verbrachte…
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