Das Motto Josephs II. lautete: „Alles für das Volk, nichts durch das Volk“. Damit bekannte er sich einerseits zum Grundgedanken der Aufklärung, wonach sich der Herrscher dem Allgemeinwohl verpflichtet sieht. Zugleich machte Joseph deutlich, dass allein er darüber entschied, was gut und richtig ist. Allerdings konnte ihm niemand nachsagen, volksfern zu sein. Bei den ausgedehnten Reisen durch sein Reich versuchte der Kaiser, möglichst viel über das Leben der Untertanen zu erfahren. Die gesammelten Erkenntnisse setzte er in Vorgaben um, die nach Vernunftmaßstäben detailliert den Alltag der Menschen regelten. Dabei zielte Joseph weniger auf das Wohl des Einzelnen ab als darauf, den Staat effizienter zu machen und so auch seine Position als Herrscher zu festigen.
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