König Sigismund hatte Jan Hus sein Wort gegeben: Freies Geleit sollte der Prager Prediger erhalten, wenn er auf dem Konstanzer Konzil erschiene. Doch am Bodensee angekommen, mußte Hus feststellen, daß die Konzilsteilnehmer nicht mit ihm diskutieren, sondern über ihn zu Gericht sitzen wollten. Und daß sich der König nicht an ein Versprechen gebunden fühlte, sollte sich herausstellen, daß er es einem Ketzer gegeben hatte. Einem solchen würde er noch selbst den Scheiterhaufen anzünden. Ganz anders sah Martin Luther die „causa Hus“: Unter dessen Anschauungen seien „gutchristliche“ gewesen, und in manchem baute der deutsche Reformator denn auch auf dem Werk des Böhmen auf.
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