Das Imperium Romanum erlebte im 2. Jahrhundert eine Zeit der Blüte. Auch im heutigen südwestdeutschen Sprachraum war die römische Zivilisation allgegenwärtig: Reste von Römerstädten und -kastellen, Gutshöfen und Heiligtümern finden sich bis heute in fast unüberschaubarer Vielzahl – ein Zeichen für die fortgeschrittene Romanisierung dieser Region hinter dem Limes, der römischen Grenzlinie, die jüngst in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen worden ist. Doch von der römischen Welt geprägt waren auch viele Völker jenseits des Limes, die mit den Römern Handel trieben, sie als Verbündete unterstützten – oder ihnen als Feinde gegenüberstanden. Die große Krise, die das Imperium Romanum im 3. Jahrhundert erfaßte, warf die Römer auf die Rheingrenze zurück; nur hinter dem Fluß als neuer, alter Grenze lebte die römische Welt fort. Die Krise des 3. Jahrhunderts bedeutete für viele Menschen auch eine persönliche Sinnkrise – Antworten suchten die verunsicherten Römer auch in Religionen wie dem Christentum oder dem Mithras-Kult.
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